Am
Anfang einer jeden Behandlung steht die Erhebung der
Krankengeschichte nach Kriterien der Traditionellen
Chinesischen Medizin. Zunächst beschreibt der Patient
ausführlich seine Beschwerden, er wird befragt, wann sie
erstmalig auftraten, wie sie sich erstmalig zeigten, wo sie
erstmalig auftraten, welche Umstände die Beschwerden
verschlechtern oder verbessern und welche Lebensumstände/-
Situationen bei Beschwerdebeginn bestanden. Weiterhin sind
alle Vorerkrankungen inkl. Kinderkrankheiten für den
Therapeuten bedeutsam. Ein sehr wichtiges diagnostisches
Verfahren stellt die Zungendiagnose und Pulsdiagnose dar. Wie
alle Körperteile stellt auch die Zunge eine Landkarte des
Körpers dar. Die Zunge wird beurteilt nach Farbe, Form,
Größe und Belag. Bei der Pulsdiagnostik werden jeweils 6
Pulse am rechten und linken Handgelenk getastet. Jede
Pulsposition wird einem Organsystem zugeordnet. Die
Beschaffenheit des Pulses spiegelt die Zusammenarbeit der
einzelnen Organe wieder bzw. zeigt Harmonien oder
Dysharmonien der Organsysteme. Der Patient wird im weiteren
zum Stuhlgang, zum Wasserlassen, zum Temperaturempfinden, zum
Schlaf und anderem befragt. Aus all diesen Informationen
zeigt sich dem Therapeut, wie in einem Puzzlespiel, welche
Maßnahmen ergriffen werden können, um den Körper wieder
ins Gleichgewichte zu führen und somit die Beschwerden zu
lindern. Der gut ausgebildete Therapeut in Traditioneller
Chinesischer Medizin, als auch in der abendländischen
Naturheilkunde, sieht seine Aufgabe darin, die Ursachen der
Beschwerden gemeinsam mit dem Patient herauszuarbeiten und zu
behandeln. Ein entsprechendes Bild stellt der Baum dar, hier
symbolisiert die Wurzel die Ursache, während der Zweig die
Symptome symbolisiert. Wenn man nur den Zweig behandelt,
können sich zwar die Beschwerden bessern, um einen
dauerhaften Erfolg zu erzielen, sollte allerdings die Wurzel
behandelt werden.
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht,
sondern weil wir es nicht wagen, ist es
schwer.